Dieses Kastanienbrot ist mein neues Lieblingsbrot! Es hat einfach genau die richtige Konsistenz: im Inneren, ist es schön soft und weich, die Kruste ist toll und es schmeckt einfach nur traumhaft. Die Hauptrolle spielt nämlich Kastanienmehl. Solltet ihr das noch nicht zum Backen ausprobiert haben, leg ich euch das sehr ans Herz. Kastanienmehl verleiht Broten wie diesem glutenfreien Kastanienbrot einen wunderbar süßen Geschmack und sorgt dafür, dass das Brot auch nach Tagen noch schön frisch bleibt.
Welche Zutaten verstecken sich im Kastanienbrot?
Das glutenfreie Kastanienbrot steckt voller vollwertiger Zutaten. Wie so oft in meinen Rezepten verwende ich keine fertige Mehlmischung, sondern mische lieber verschiedene Mehlsorten miteinander. In diesem Brot stecken tatsächlich 6 verschiedene glutenfreie Mehlsorten, mir ist total klar: die muss man erst einmal alle zu Hause haben. Aber deshalb erzähle ich dir in den folgenden Abschnitten etwas mehr über die Zutaten und wenn dir 6 glutenfreie Mehlsorten doch zu viel sind, dann kannst du auch auf mein einfaches Sauerteigbrot Rezept zurückgreifen.
Kastanienmehl
Hauptdarsteller ist natürlich das Kastanienmehl, das tatsächlich seinen Preis hat, der sich aber meiner Meinung nach total lohnt. Dieser leicht süße, herzhafte Geschmack ist wirklich unverkennbar und auch der Geruch ist einfach nur genial. Das Kastanienmehl sorgt außerdem dafür, dass das Brot richtig schön saftig wird und auch nach 5-6 Tagen noch wunderbar schmeckt. Kastanienmehl gibt es zum Beispiel von Bauckhof über die Foodoase zu kaufen.
Braunhirse- und Buchweizenmehl
Es sieht tatsächlich so aus, als hätte ich einfach alle dunklen glutenfreien Mehlsorten zusammengemixt, die es so gibt… und soll ich dir was verraten, genau so war es auch. Ich wollte ein schönes dunkles Brot und hab aus folgenden Gründen zu diesen Mehlen gegriffen: Braunhirsemehl mag ich geschmacklich einfach total gerne und Buchweizenmehl ist eine günstige Alternative dazu. Weil aber so viele verschiedene glutenfreie Mehle enthalten sind, kannst du die Grammzahlen auch etwas durchmischen. Insgesamt solltest du einfach auf 200 g glutenfreies Vollkornmehl kommen, wie du es genau verteilst, macht bestimmt einen Unterschied, aber das Ergebnis wird immer schmackhaft werden, das habe ich für dich bereits getestet.
Hafermehl
Das glutenfreie Hafermehl macht den Teig schön fluffig und schmeckt dazu noch sehr gut. Leider lässt sich Hafermehl schlecht durch andere Mehle ersetzen. Solltest du also glutenfreien Hafer nicht vertragen, habe ich hier ein Rezept ohne Hafermehl für dich.
Maniokmehl
Anstatt Kartoffelstärke, Maisstärke oder Tapiokastärke verwende ich total gerne Maniokmehl. Zum einen schmeckt es unglaublich gut im Brot und zum anderen hält das Brot wirklich viel länger frisch, wenn man Maniokmehl verwendet. Ich hab es selbst nicht glauben können und deshalb schon ein paar Vergleiche gestartet, das Maniokmehl hat immer gewonnen. Besonders gut finde ich das Maniokmehl von Ruut*, weil es wirklich ein hochwertiges Maniokmehl ist.
Brauche ich einen eigenen Sauerteig für das Rezept?
Für das glutenfreie Kastanienbrot brauchst du einen aktiven glutenfreien Sauerteig, denn der lockert den Teig und ist in diesem Rezept das Triebmittel. Dafür braucht es für dieses Rezept keine Industriehefe. Für mich ist Brot mit Sauerteig nicht nur geschmackvoller, sondern auch viel verträglicher, deswegen backe ich fast nur noch mit Sauerteig. Hier findest du übrigens eine Anleitung, wie du deinen eigenen Sauerteig herstellst.
Für wen eignet sich das Kastanienbrot?
Das glutenfreie Kastanienbrot ist:
- glutenfrei
- laktosefrei
- vegan
- ohne Hefe
- ohne Fertigmehle
- ohne Zucker
- ohne Zusatzstoffe
Lässt sich das Kastanienbrot einfrieren?
Das Kastanienbrot hält sich dank dem Sauerteig und dem Kastanienmehl bis zu einer Woche ohne Probleme. Für die letzten Tage würde ich dir empfehlen das Brot in den Kühlschrank zu legen und dann bei Bedarf aufzutoasten, dann schmeckt es wieder wie frisch gebacken. Du kannst das Brot natürlich auch einfrieren, um möglichst lang von deinem Brotlaib zu profitieren. Auch hier empfehle ich einzelne Brotscheiben einfach wieder aufzutoasten, so werden die Stärkemoleküle im Brot wieder gelockert und das Brot wird wieder schön weich im Inneren,
Weitere glutenfreie Brotrezepte:
Rezept für glutenfreies Kastanienbrot mit Sauerteig
DruckenZutaten:
Sauerteig
- 30 g Sauerteigansatz
- 95 g Reisvollkornmehl
- 95 g Wasser, lauwarm
Hauptteig
- 160 g Hafermehl
- 140 g Kastanienmehl
- 120 g Maniokmehl*
- 100 g Buchweizenmehl
- 80 g Braunhirsemehl
- 40 g Flohsamenschalenpulver
- 700 g Wasser
- 16 g Salz
- 20 g Olivenöl
- 1 EL Brotgewürz
Zubereitung:
- Alle Zutaten für den Sauerteig vermischen und für ca. 8 Stunden (über Nacht) abgedeckt an einem warmen Ort stehen lassen.
Hauptteig mit einer Küchenmaschine:
- Alle Mehle und das Flohsamenschalenpulver in eine große Rührschüssel geben.
- Den Sauerteig zusammen mit dem Wasser verrühren und dann zu den trockenen Zutaten geben. Dann direkt die Küchenmaschine einschalten und den Teig verrühren lassen (ich nehme dazu den Flachrührer* der KitchenAid*).
- Wenn der Teig gut verrührt ist, Olivenöl, Salz und Brotgewürz hinzugeben und den Teig noch weitere 5 Minuten von der Küchenmaschine kneten lassen.
- Wenn der Teig fertig ist, kommt er am besten in ein Gärkörbchen* und dann für 6 Stunden an einen warmen Ort oder über Nacht (bis zu 24 Stunden) in den Kühlschrank.
- Nach der Gehzeit den Ofen auf 220° C Umluft vorheizen und dann das Brot am besten in einem ofenfesten Topf für 30 Minuten backen. Danach die Hitze auf 200° C reduzieren und weitere 60 Minuten backen. Für die letzten 10 Minuten den Topfdeckel entfernen.
- Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter gut auskühlen lassen, zumindest eine Stunde vor dem Anschneiden.
Hauptteig mit einem Schneebesen oder Teigrührer:
- Alle Mehle und das Flohsamenschalenpulver in eine große Rührschüssel geben.
- Den Sauerteig zusammen mit dem Wasser verrühren und dann zu den trockenen Zutaten geben. Jetzt heißt es schnell sein und den Teig gut mit einem Schneebesen oder einem Teigrührer* verrühren.
- Wenn der Teig gut verrührt ist, Olivenöl, Salz und Brotgewürz hinzugeben und in den Teig kneten, zuerst klappt das ganz gut in der Schüssel, danach kannst du ihn auch herausnehmen und auf einer Backmatte noch etwas weiter kneten, sodass ein schön runder Brotteig entsteht.
- Wenn der Teig fertig ist, kommt er am besten in ein Gärkörbchen* und dann für 6 Stunden an einen warmen Ort oder über Nacht (bis zu 24 Stunden) in den Kühlschrank.
- Nach der Gehzeit den Ofen auf 220° C Umluft vorheizen und dann das Brot am besten in einem ofenfesten Topf für 30 Minuten backen. Danach die Hitze auf 200° C reduzieren und weitere 60 Minuten backen. Für die letzten 10 Minuten den Topfdeckel entfernen.
- Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter gut auskühlen lassen, zumindest eine Stunde vor dem Anschneiden.
Tipps:
- Für dieses Rezept brauchst du einen eigenen Sauerteig, eine Anleitung dafür findest du hier.
* Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Für dich entstehen durch Klick auf den Link keine zusätzlichen Kosten. Ich erhalte aber eine kleine Provision für meine Arbeit.
18 Kommentare
Mega Rezept, ich bin total begeistert 🙂 Und es bleibt echt frisch! Ich habs im Thermomix gemacht, der hats nicht geschafft das Öl etc. noch einzukneten, sondern ich musste dann etwas nachhelfen. Spricht was dagegen die 3 Zutaten schon eher zuzugeben?
Hi Laura,
das freut mich voll zu hören! 😍 Vielen Dank dir! Nein, du kannst die Zutaten ruhig schon eher reingeben – mach ich auch ganz oft, wenn ich nicht so viel Zeit und Muße habe! Angeblich wird das Brot luftiger, wenn man Körner, Salz und anderes erst später unterknetet, aber ich habe auch noch keinen riesen Unterschied feststellen können – vor allem, wenn man mit Küchenmaschine oder eben Thermomix arbeitet.
Liebe Grüße
Lena
Das and st ein großartiges Rezept! Ich liebe dieses Brot!😁👍
Auch Deine anderen Rezepte sins super, habe schon einige ausprobiert.
Danke, dass Du sie alle online teilst!
Viele Grüße,
Joscha
Hi Josha,
vielen, vielen Dank dir für diese tolle Rückmeldung! Freut mich total, dass es bei dir auch so gut ankommt – ich lieb’s nämlich auch total 🥰
Lieben Gruß zurück
Lena
Welchen Durchmesser hat denn dein Gärkörbchen. Danke 👋😁
Hi Kathrin,
ich benutze für dieses Rezept ein Gärkörbchen von 22 cm!
Liebe Grüße
Lena
Hallo!
Ich habe heute das Brot gebacken und leider ist es innen total klebrig geworden. Außen sieht es toll aus! Der Sauerteig ist toll geworden (danke für das Rezept 😊) daran liegt es glaube ich nicht. Kann es sein, dass es an den Flohsamen liegt? Bei einem anderen Rezept hatte ich schon mal das gleiche Problem. Hast du eine Idee, woran es liegen könnte? Welche Flohsamen verwendest du?
Danke schon Mal für deine Hilfe! 😊
LG, Sandra
Hallo Sandra,
vielen Dank für die liebe Rückmeldung. Dass das Brot innen klebrig ist, kann definitiv an den Flohsamem liegen. Darf ich fragen, welche du verwendest hast? Hast du Flohsamenschalenpulver oder Flohsamen genommen?
Liebe Grüße
Lena
Hallo Lena,
gestern habe ich das Kastanienbrot gebacken. Hatte mir extra das Rezept nochmals durchgelesen um auch alle Zutaten im Haus zu haben. Tja, dann habe ich etwas verwechselt, und stand da, grins. Deinen Angabe zu Teff-, Braunhirse- und Buchweizenmehl, das es beliebig getauscht werden kann, war dann meine Rettung. Ich habe Teff-, Hanf- und Kürbiskernmehl verwendet. Dachte erst das wird schön grün, aber nein, topp dunkel und mega lecker. Man könnte doch auch Maronen in den Teig mischen, oder? Und, dieses Mal hatte mein Brot unten so einen „Schleifstrich“. woran kann das liegen?
Hallo Lena, ich liebe deine Rezepte und bin so froh, deine Seite letztes Jahr entdeckt zu haben. Ich habe dieses Rezept nun auch schon einmal gebacken. War total klitschig innen. Ich habe die gleichen flohsamenschalen genommen wie für die anderen Rezepte. Habe nur kein maniokmehl gefunden. Ich hatte es durch Stärke ersetzt. Meinst du es könnte daran liegen? Ich würde es gerne nochmal versuchen, da ich auch noch von dem Kastanienmehl übrig habe.
Vielen Dank für deine Tipps!
Hallo Katharina,
danke dir für das liebe Kompliment. Zu deinem Brotbackergebnis, das kann eigentlich nicht an der Stärke nehmen, die solltest du 1:1 austauschen können. Es klingt mehr eher danach, dass es vielleicht etwas zu viel Flüssigkeit war – vielleicht kannst du beim nächsten Mal 10 g Wasser weniger nehmen und das Brot etwas länger im Ofen behalten. Es sollte außen richtig fest sein, wenn du es aus dem Ofen holst. Ich drück‘ die Daumen für den nächsten Versuch 🙏
Liebe Grüße
Lena
Hallo Lena
Vielen, vielen Dank für deine Seite und all die Mühe und Zeit die du dafür aufwendest.
Ich weiss seit ein paar Wochen, dass ich Gluten unverträglich bin und bin richtig unglücklich darüber, weil ich ein echter Brotfan bin. Brot selber gebacken habe ich vorher schon aber ohne Kleber im Mehl ….
naja man hätte es essen können vielleicht.
Und dann… habe ich deine Seite gefunden… und seit einer ganzen Weile habe ich jetzt wieder mal richtig gutes Brot gegessen ❤ ❤
Herzlichen Dank nochmal
Hallo Sabine,
vielen, vielen Dank dir für diesen unglaublich schönen Kommentar, das ist so wunderbar zu lesen! ♥
Schön, dass du hier gelandet bist und ich freue mich, wenn du noch weitere Rezepte ausprobierst!
Liebe Grüße
Lena
Hi liebe Lena,
vielen herzlichen Dank für Deine tollen Rezepte hier!! Alles wirklich super, aber das hier ist mein absolutes Lieblingsbrot geworden! Danke 🙏
Und ich habe eine Frage: Muss ich denn irgendetwas anders machen, wenn ich statt Maniokmehl Tapiokastärke verwenden möchte? Habe da noch so viel zuhause, das würde ich gern erst wegbacken… habe es einmal damit probiert, da ist mir aber am Bode einiges brutal zusammengeklebt und nach oben hin ist das größte Loch jemals entstanden 🙈 liegt das daran?
Danke für Deine Antwort vorab!
Hi Simone,
wie schön, das freut mich so zu hören!
hm komisch, also bei mir klappt es immer wunderbar, die beiden Mehle auszutauschen. War der Teig recht fest oder flüssig? Wenn nicht, dann liegt es vielleicht eher daran, dass das Brot nicht gut durch geknetet war und die Zutaten sich nicht so gut vermengt haben oder das Brot ist vielleicht zu lange gegangen? 🙂
Liebe Grüße
Lena
Hallo,
Vielen lieben Dank für diese Seite und dieses Rezept. Eine Frage: Könnte man statt einem Brot mit diesem Rezept auch Brötchen herstellen? Oder würde sich das gar nicht eignen?
Grüße, MI
Hey,
ich glaube leider, dass das keine gute Idee ist. Der Teig ist zu fest für Brötchen. Aber schau doch mal dieses Rezept an, da ist auch Kastanienmehl drin: https://lenas-glutenfrei.de/glutenfreie-vollkornbroetchen-mit-sauerteig/
Liebe Grüße
Lena
Besten Dank, hatte es nicht gesehen. Ich schreibe gleich mal ein Kommentar drüben 🙂
Grüße, MI