Heute dreht sich alles rund ums Mehl mahlen, denn glutenfreies Mehl selbst zu mahlen ist nicht nur gesünder und schmeckt besser, sondern ist oftmals sehr viel günstiger, wenn man sich glutenfrei ernähren muss. Seit rund einem Jahr bin ich stolze Besitzerin einer Getreidemühle und möchte euch heute ein wenig mitnehmen in die Welt des glutenfreien Mehlmahlens. Was sind die Vorteile, wenn man glutenfreies Mehl selbst mahlt, was kann man überhaupt mahlen und worauf sollte man bei der Wahl einer glutenfreien Getreidemühle achten? Ich verrate es euch!
Dieser Beitrag enthält Werbung für die Mockmill 100*.
Ein kurzer Überblick
- Frisch gemahlenes, glutenfreies Mehl enthält noch alle Nährstoffe aus dem ganzen Getreide
- Man kann viele verschiedene glutenfreie Getreide, Pseudogetreide und Hülsenfrüchte zu Mehl vermahlen
- Wenn man Mehl selbst mahlt, kann man sich viel Geld sparen
- Mahlgrad kann selbst bestimmt werden
- Frisches Mehl schmeckt viel besser
- Welche glutenfreien Mehle kann man mahlen?
- Worauf muss man beim Kauf einer Getreidemühle achten?
5 Gründe, glutenfreies Mehl selbst zu mahlen
1. Die Nährstoffe bleiben erhalten
Buchweizen, Quinoa, Hirse, Reis oder anderes glutenfreies (Pseudo-) Getreide enthält im Ganzen wichtige Nährstoffe, wie Vitamine, Antioxidantien und Spurenelemente. Bereits wenige Stunden nach dem Mahlen verliert das Mehl viele dieser wertvollen Stoffe und je länger das Mehl dann gelagert wird, desto nährstoffärmer ist es. Außerdem werden in der Industrie meistens Auszugsmehle hergestellt, die nicht mehr aus dem ganzen Korn sind und ebenfalls viel weniger Nährstoffe enthalten. Für selbst gemahlenes Mehl nimmt man natürlich das ganze Korn mit all seinen Nährstoffen und es entsteht ein glutenfreies Vollkornmehl, das reich an Vitaminen, Antioxidantien und Spurenelementen ist. Ideal für eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung.
2. Die Vielfalt an glutenfreien Mehlen
Die Auswahl an glutenfreien Mehlsorten ist schon relativ groß im Vergleich zu glutenhaltigem Getreide, das ist klar. Aber beim Mahlen von glutenfreiem Mehl hat man noch mal viel mehr Auswahl. Nehmen wir zum Beispiel einmal das glutenfreie Getreide Reis. Hier gibt es natürlich Klassiker wie Basmati Reis oder Langkorn Reis. Aber Reis hat noch viel mehr Facetten: von schwarzem Reis, wilden Reis, zu Milchreis bis hin zu rotem Reis. Neben glutenfreiem Getreide gibt es dann noch Pseudogetreide wie Quinoa, Buchweizen oder Amaranth, das sich ebenfalls toll zum Mahlen eignet, sowie getrocknete Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen oder Bohnen. Weiter unten hab ich euch genau aufgelistet, was ihr mahlen könnt und was ihr lieber sein lassen solltet.
Für mich außerdem der entscheidende Vorteil: Wenn ich eine bestimmte Mehlsorte einmal nicht zu Hause habe, kann ich es einfach selbst mahlen. Zu Lockdown-Zeiten war Reisvollkornmehl ständig ausverkauft und ich hatte schon richtig Bange um meinen Reisvollkornsauerteig. Seit ich einfach Naturreis mahle und meinen Sauerteig damit füttere, muss ich mir darum gar keine Sorgen mehr machen.
3. Glutenfreies Mehl selbst mahlen ist (oft) günstiger
Glutenfrei zertifizierte Mehle sind nicht gerade günstig. Eine Packung Vollkornreismehl mit 500 Gramm kostet beispielsweise ca. 3 €, während hingegen ein Kilogramm Vollkornreis, also die doppelte Menge, ebenfalls um die 3 € kostet. Mahlt man den Reis selbst, bekommt man also für die Hälfte vom Preis ein frisches, nährstoffreiches Vollkornreismehl.
Ganz so günstig ist es bei anderen Mehlsorten nicht immer. 500 Gramm Buchweizenmehl gibt es zwischen 2 € und 3,50 €. Ganzen Buchweizen gibt es ab rund 1,50 €. Hier lohnt es sich zu vergleichen, denn nicht immer ist selbst gemahlenes Buchweizenmehl günstiger. Unterhalb hab ich noch weitere Preisvergleiche aufgelistet.
Aber Achtung bei ganzem Getreide!
Alles, was ich nicht in zertifiziert glutenfrei erhalte, schaue ich meistens vor dem Mahlen gut durch, denn ich hab schon das ein oder andere Weizenkorn entdeckt.
4. Der Mahlgrad kann selbst bestimmt werden
Der Mahlgrad lässt sich bei vielen Getreidemühlen einfach selbst wählen. Zugegeben, ich mahle mein Mehl meistens ganz fein, um es dann zum Backen zu verwenden. Aber auch Schrot, Kleie und Grieß lassen sich im Handumdrehen herstellen. Schrot kann man zum Beispiel wunderbar für körnige Vollkornbrote verwenden, als Brühstück ansetzen oder für Porridge nutzen. Und aus Grieß lässt sich ein leckerer, glutenfreier Grießbrei herstellen.
5. Frisch gemahlenes Mehl hat mehr Aromen
Ich liebe den Duft von frisch gemahlenem Mehl und ich finde, man schmeckt es auch im Brot. Die frisch gemahlenen Körner enthalten nämlich so viel mehr Aromen, die dann beim Backen so richtig ihren Zauber entfalten.
Welche glutenfreien Mehle kann man selbst mahlen?
Ich hab es ja schon erwähnt: Die Vielfalt an glutenfreien Getreide- und Pseudogetreidesorten ist riesig und deshalb gibt es unzählige Sorten, die du in einer Getreidemühle mahlen kannst. Von rotem Quinoa, über schwarzen Reis bis hin zu roten, gelben oder schwarzen Linsen. Je nachdem, wonach dir gerade ist. Ich selbst mahle neben Naturreis für meinen Sauerteig unglaublich gerne Hirse, Quinoa, Kichererbsen oder Linsen.
Glutenfreie Getreidesorten
- Reis: Heller Reis oder Vollkornreis, aber auch schwarzer Reis und ähnliches
- Hirse: Goldhirse, Braunhirse, Teff (Zwerghirse)
- Mais: hier gibt es neben normalem Mais auch bunten Mais in lila, braun usw.
Pseudogetreide
- Buchweizen
- Quinoa: Weißer oder roter Quinoa
- Amaranth: Heller oder schwarzer Amaranth
Getrocknete Hülsenfrüchte
- Kichererbsen
- Bohnen: rote Bohnen, weiße Bohnen, Kidney Bohnen
- Linsen: Berglinsen, Beluga-Linsen, rote Linsen, gelbe Linsen
- Erbsen
- Sojabohnen
ACHTUNG: Was man nicht mahlen sollte
- Ölhaltiges wie zum Beispiel Sesamsamen, Hanf oder Kürbiskerne. Bei den meisten Mühlen kann ein Anteil von ca. 5 % zusammen mit nicht ölhaltigem Getreide gemahlen werden.
Worauf muss man beim Kauf einer Getreidemühle achten?
Wenn du dich aufgrund einer Zöliakie strikt glutenfrei ernähren musst (so wie ich) dann solltest du unbedingt genau hinschauen, bei der Wahl einer Getreidemühle. Mühlen werden nämlich vor dem Kauf eingemahlen und dazu wird ganz häufig auch mal glutenhaltiges Getreide verwendet. Dann ist die Mühle nicht mehr glutenfrei und kann bei einer Zöliakie nicht verwendet werden. Ich habe deshalb eine Mockmill 100*, denn alle Modelle von Mockmill werden mit Reis eingemahlen und sind deshalb glutenfrei.
Ich habe die Mühle jetzt seit rund einem Jahr und bin total zufrieden mit der Mühle. Nach wie vor finde ich es unglaublich, wie schnell die Mühle hartes Getreide in super softes, weiches Mehl verwandelt. Die Mockmill 100* ist eines der günstigsten Modelle, reicht aber für mich völlig aus.
*Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Für dich entstehen durch Klick auf den Link keine zusätzlichen Kosten. Ich erhalte aber eine kleine Provision für meine Arbeit.
8 Kommentare
Liebe Lena!
Danke für Deine tolle Seite, die ich seltsamerweise erst jetzt entdeckt habe.
Noch ein Tipp für die Unentschlossenen Mockmill-Interessierten: Ihr könnt beim Hersteller selber ein Leihgerät erhalten (unbedingt dazu sagen, daß das glutenfrei sein muss!) Dann könnt Ihr nur für die Versandkosten die Mühle daheim in aller Ruhe testen. Das hatte ich damals auch gemacht und wollte sie schon nach einem Tag nicht mehr hergeben 😉
Danke, liebe Katja, für den Tipp. Wenn ich darf, füge ich den auch direkt noch in den Beitrag ein?
Liebe Grüße
Lena
Liebe Lena, ja klar darfst Du 😉
Hallo Lena, kannst du bitte noch darüber informieren, welches Mahlgut vorher gewaschen/getrocknet werden muss? Danke! Gabriele
Hi Gabriele,
ich wasche das Mahlgut nicht vorher, sondern verwende deshalb lieber Sauerteig für meine Backwaren. Durch die Fermentation werden nämlich die Antinährstoffe abgebaut und das Mehl ist wunderbar bekömmlich.
Liebe Grüße
Lena
Hallo Lena,
habe auch eine frage, habe einen thermomix 31 kann man das Mehl daraus auch verwenden oder muss man eine spezielle Mühle zum mahlen haben?
Danke im Voraus für deine Antwort.
Liebe Grüße
Alexandra
Hi Alexandra,
du kannst auch mit dem Thermomix Mehl mahlen, das klappt auch. Mit einer Mühle kannst du den Feingrad halt exakt festlegen und sehr fein oder auch sehr grob mahlen. Das Mehl wird am Ende feiner als mit dem Thermomix, aber für das Backen von Broten und zum Ansetzen von Sauerteig, funktioniert es auch mit dem im Thermomix gemahlenem Mehl 🥰
Liebe Grüße
Lena
Hallo Lena,
Danke für deine schnelle Antwort, habe gestern einen Sauerteig angesetzt,
War ihm anscheinend zu kalt es hat sich das Wasser oben leicht abgesetzt hab ihn umgerührt und warte jetzt ein paar stunden und füttere ihn wieder hoffe es funktioniert.
Liebe Grüße Alexandra