Heute gibt’s ausnahmsweise mal kein glutenfreies Brot mit Sauerteig, sondern ein richtig leckeres, herzhaftes Gericht: eine glutenfreie Quiche mit Sauerteig. Die Idee hab ich aus dem wunderbaren Buch “Nourished” von Paula Saalfeld, das ich dir nur ans Herz legen kann. Durch den Sauerteig wird die Quiche nicht nur aromatischer, sondern auch bekömmlicher. Wer also auf der Suche nach einer gesunden und leckeren Quiche ist, der ist hier genau richtig!
Die Grundzutaten für glutenfreien Quicheteig
Für den Quicheteig benötigst du weder Ei noch ein anderes glutenfreies Bindemittel. Der Teig hält auch ohne wunderbar zusammen. Allerdings ist beim Arbeiten etwas Vorsicht gesagt, mehr dazu im nächsten Abschnitt. Der Teig reicht für eine Springform von 26 Centimeter.
Maniokmehl
Maniokmehl verwende ich gerne als getreidefreie Alternative zu Stärkemehlen. Du kannst aber auch Kartoffelstärke, Maisstärke oder Tapiokastärke verwenden.
Buchweizenmehl
Ich mahle den Buchweizen für die glutenfreie Quiche selbst. Du kannst aber auch abgepacktes Buchweizenmehl verwenden. Wenn du keinen Buchweizen magst oder verträgst, nimm stattdessen ein glutenfreies Reisvollkornmehl, das verhält sich ähnlich. Wenn der Teig zu trocken sein sollte, nimmst du noch einen Schuss eiskaltes Wasser hinzu, wenn er zu feucht wird, dann gib etwas mehr Mehl hinzu.
Butter
Die Butter für die glutenfreie Quiche sollte unbedingt frisch aus dem Kühlschrank kommen und möglichst kalt verarbeitet werden. Ich verwende ganz normale Butter. Auch mit veganer Butter sollte der Quicheteig gelingen, dann musst du aber eventuell die Mehlmenge etwas adaptieren. Für einen glutenfreien, veganen Quicheteig könnte es außerdem Sinn machen, etwas Xanthan hinzuzugeben. Ist aber kein Muss.
Brotgewürz
Ich liebe es, dem Quicheteig etwas Brotgewürz hinzuzugeben, dann schmeckt der Teig noch intensiver und wunderbar herzhaft. In meiner glutenfreien Quiche steckt maximal ein halber Teelöffel Brotgewürz, das reicht aus, um die Geschmacksknospen zu überraschen und macht den Quicheteig noch bekömmlicher. Wer den Geschmack von Brotgewürz nicht mag, lässt es einfach weg.
Sauerteigreste
Ich benutze für den Quicheteig meistens Sauerteigreste von meinem glutenfreien Sauerteig aus dem Kühlschrank. Du kannst aber auch aufgefrischten Sauerteig verwenden und zum Teig hinzugeben. Der Sauerteig zaubert einen ganz besonderen Geschmack in den Quicheteig, zudem werden die Zutaten durch die Reifezeit im Kühlschrank fermentiert. Dabei bauen sich Antinährstoffe ab und die Quiche wird verträglicher und bekömmlicher.
So gelingt der glutenfreie Quicheteig
Damit der Quicheteig schön mürbe und knusprig wird, sollte die Butter während dem Arbeiten möglichst kühl gehalten werden. Damit du den glutenfreien Quicheteig mit Sauerteig meisterst, kommen hier ein paar Tipps:
An die Konsistenz herantasten
Weil glutenfreie Mehle unterschiedlich viel Wasser aufsaugen, taste dich am besten langsam an die optimale Konsistenz heran. Verarbeite zuerst die Butter und das Mehl und gib anschließend den Sauerteig hinzu. Wenn der Teig sehr klebrig ist, verwende etwas mehr glutenfreies Mehl. Ist der Teig zu trocken, gib etwas eiskaltes Wasser hinzu, aber wirklich nur ein paar Tropfen! Der Teig sollte am Ende weder trocken noch klebrig sein und sich gut verarbeiten lassen.
Kalte Butter verwenden
Kalte Butter sorgt für einen knusprigen Teig. Ich schneide die Butter immer in kleine Stücke und zerdrücke sie dann mit einer Gabel ins Mehl, so kommt die Wärme meiner Hände nicht zu viel in Berührung mit dem Teig. Eine andere Variante ist auch, Mehl und Butter in einen Mixer zu geben und alles kurz auf der Pulsfunktion zu zerkleinern, bis kleine Brösel dabei rauskommen.
Nicht zu viel kneten
Glutenfreie Teige sollten nie zu viel bearbeitet werden. Lieber vorsichtig und schnell arbeiten, so wird die Butter nicht warm und der Teig nicht hart.
Ausreichend kühlen
Lass den Teig vor dem Backen im Kühlschrank ruhen, auf keinen Fall bei Zimmertemperatur stehen lassen. So kann der Sauerteig arbeiten und der glutenfreie Quicheteig wird beim Backen schön knusprig.
Backpapier zum Ausrollen
Glutenfreier Teig lässt sich nicht so einfach bearbeiten, wie glutenhaltiger Teig. Damit sich der Teig leichter ausrollen lässt, leg den glutenfreien Quicheteig auf ein Backpapier, gib etwas Mehl darauf und leg anschließend eine weitere Schicht Backpapier obendrauf. So lässt sich der Teig wunderbar ausrollen, ohne dass er am Nudelholz kleben bleib.
Die richtige Füllung für deine Quiche
Die Quiche lässt sich ganz nach Belieben befüllen. Mein Rezept für glutenfreie Quiche ist mit Spargel, Lachs und Feta. Du kannst daraus aber auch eine vegetarische Quiche machen oder sogar eine vegane Quiche.
Hier ein paar Ideen für weitere Füllungen:
- Mediterrane Gemüse-Quiche mit Zucchini, Champignons, Tomaten und Feta
- Glutenfreie Quiche Lorraine mit Speck und Zwiebel
- Glutenfreie Quiche mit Spinat und Feta
- Quiche mit Kürbis und Feta
- Süß-pikante Quiche mit Birne, Ziegenkäse und Thymian
- Vegane Spinatquiche mit Kokosmilch und Speisestärke
Kennst du schon mein E-Book?
In meinem E-Book „Glutenfrei Backen mit Sauerteig“ bekommst du noch mehr Tipps und Tricks von mir. Ich nehm dich an die Hand und beantworte dir alle Fragen. Außerdem erhältst du 28 wunderbare, glutenfreien Rezepte – von Broten und Brötchen, über Pizza, Kuchen und Pancakes – die du mit deinem eigenen Sauerteig sofort nachbacken kannst!
Zutaten:
Quicheteig
- 50 g Buchweizenmehl
- 50 g Maniokmehl
- 100 g kalte Butter
- 1 TL Apfelessig
- 1 TL Meersalz
- 1/2 TL Brotgewürz (optional)
- 130 g Sauerteigreste
Füllung
- 350 Gramm Spargel
- etwas Ghee zum Anbraten
- 150 g Schafmilch oder Sahne
- 4 Eier (Größe M-L)
- 100 g Räucherlachs
- 100-150 g Feta oder anderen Käse
- Salz, Pfeffer
- 1-2 TL getrocknete oder frische Kräuter (Basilikum, Thymian, et.)
Zubereitung:
- Maniokmehl, Buchweizenmehl und Salz in eine Schüssel geben. Die kalte Butter in Würfel schneiden und dann zu den Mehlen geben. Mit einer Gabel die Butter in das Mehl zerdrücken, sodass der Teig ganz krümelig wird. Dann die Sauerteigreste und den Apfelessig dazugeben und mit der Gabel wieder vermengen. Sobald der Teig etwas zusammenhält, mit den Händen ein paar Mal zusammendrücken. Wenn der Teig zu trocken ist, etwas eiskaltes Wasser hinzugeben.
- Den Teig auf ein Backpapier legen, mit etwas Mehl bestäuben und ein zweites Backpapier darauf legen. Mit einem Nudelholz passend für die Quicheform ausrollen und anschließen hineingeben. Den Quicheteig für mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank stellen, damit der Teig fermentieren kann. Ich rolle den Quicheteig aus, schneide ihn dann passend für den Boden zu und rolle die Reste in kleine Rollen, die ich dann vorsichtig an den Rand drücke.
- Im Anschluss den Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen.
- Für die Füllung den Spargel waschen, die Enden abschneiden und dann entweder im Ganzen oder in Stücken kurz in Ghee anbraten. Die Eier mit der Schafmilch verquirlen und mit Salz, Pfeffer und Gewürzen verfeinern. Den Lachs klein schneiden.
- Den Quicheteig aus dem Kühlschrank nehmen. Den Spargel und den Lachs darauf verteilen, die Eiermischung darüber kippen und dann den Feta obendrüber zerbröseln.
- Die glutenfreie Quiche in den Ofen geben und bei 180 °C für circa 35-40 Minuten backen, bis die Oberfläche schön goldbraun geworden ist.
Tipps:
- Für das Rezept benötigst du einen glutenfreien Sauerteig. Wenn du noch keinen hast, dann zeige ich dir in meiner Anleitung für glutenfreien Sauerteig, wie du in sieben Tagen deinen eigenen Sauerteig heranzüchten kannst.
- Versuche den Teig möglichst wenig mit deinen Händen zu bearbeiten, denn dann bleibt die Butter kälter und der Teig lässt sich allgemein besser verarbeiten.
- Das Brotgewürz ist optional, ich mag es sehr. Aber probier ruhig aus, ob du den Geschmack im Quicheteig magst. 🥰
- Ich vertrage keine Kuhmilchprodukte, deshalb habe ich Feta und Schafmilch verwendet. Du kannst die Schafmilch mit Sahne tauschen und den Feta durch einen beliebigen anderen Käse.